klangpol wurde 2007 auf Initiative und mit einem Konzept des Vereins oh ton – Förderung aktueller Musik gemeinsam mit zehn weiteren Partnern in der Metropolregion Bremen-Oldenburg gegründet. Anlass war die Ausschreibung der Kulturstiftung des Bundes »Netzwerk Neue Musik«. Deren Anliegen war eine gezielte Förderung der Neuen und Zeitgenössischen Musik und bot die Gelegenheit für eine vertiefte Zusammenarbeit verschiedener Akteure und Veranstalter in der Nordwest-Region. Bei dieser Ausschreibung für regionale Netzwerke mit über 80 Bewerbungen wurde klangpol mit bundesweit 14 anderen Netzwerken für eine vierjährige Förderung ausgewählt. Ab Januar 2008 wurden die ersten Veranstaltungen unter dem Namen klangpol durchgeführt.
Zusammen mit dem Netzwerk Neue Musik förderten das Land Niedersachsen und die Stadt Oldenburg das Vorhaben. Seit dem Auslaufen der Bundesförderung unterstützen die Stadt Oldenburg und das Land Niedersachsen das regionale Netzwerk. Der Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen beteiligt sich seit 2012 ebenfalls an klangpol. Durch den Beschluss der Netzwerkpartnerversammlung im Jahr 2016, sechs weitere Partner aus der Region aufzunehmen, gewann das Netzwerk zusätzlich an Bedeutung für die Kulturregion. klangpol wird derzeit mit seinen nunmehr 19 Netzwerkpartnern gefördert durch das Land Niedersachsen, das Land Bremen und die Stadt Oldenburg.
klangpol vereint Partner sehr unterschiedlicher Profile und Strukturen in ihrem Interesse an und ihrem Engagement für die Kunstmusik der Gegenwart. So sind freie Träger ebenso wie kommunale und Landesinstitutionen Mitglied bei klangpol. Neben Partnern, die in der Hauptsache komponierte Musik der Gegenwart aufführen (der Oldenburger Verein oh ton, die Bremer projektgruppe neue musik, der Arbeitskreis Bremer Komponisten und Komponistinnen und das Bremer Ensemble New Babylon), vereint das Netzwerk große musikalische Bildungseinrichtungen der Region (die Musikschule der Stadt Oldenburg mit dem Ensemble Schlagwerk Nordwest, das Atelier Neue Musik der Hochschule für Künste Bremen und das Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), das Oldenburgische Staatstheater, eine Forschungseinrichtung wie das Zentrum für Hörgeräte-Systemtechnik HörTech in Oldenburg und Partner, die an der Schnittstelle von Neuer Musik und Soziokultur arbeiten wie das Oldenburger Blauschimmel Atelier. Darüber hinaus finden sich Gruppen bei klangpol, die im Grenzbereich von improvisierter Musik und Performance arbeiten wie S.Y.L.K.E. (Bremen) oder die Reihe IMPROVISATIONEN der Musikerinitiative Bremen, Unerhört in Bremerhaven oder die Reihe GEHÖRGÄNGE der Jazzmusiker-Initiative Oldenburg.
Die Aktivitäten der einzelnen Partner reichen von komponierter Musik über Improvisation bis hin zu Musiktheater sowie Klang- und Medienkunst. Die Mitglieder von klangpol sind davon überzeugt, dass die Kunstmusik der Gegenwart als künstlerische Reflexion gegenwärtiger Lebenswelt eine zentrale Rolle im Musikleben des Nordwestens spielt. Sie schafft den Raum für einzigartige ästhetische Erfahrungen im Zusammenspiel von Sinnlichkeit und Verstand, regt zum Nachdenken an, ist poetisch, schrill, sperrig, fremd und vertraut zugleich. Das klassische Konzert steht dabei gleichberechtigt neben der Klanginstallation, der Vermittlungsarbeit und dem interdisziplinären Projekt. Eine gemeinsame Großveranstaltung von klangpol ist die jährlich in Oldenburg und Bremen stattfindende LANGE NACHT DER MUSIK.
Träger von klangpol ist das Oldenburgische Staatstheater. Hier befindet sich auch der Sitz der Koordinierungsstelle, die eine organisatorische Verbindung innerhalb des Netzwerks schafft und die Öffentlichkeitsarbeit von klangpol verantwortet. Ein von den Partnern gewähltes Kuratorium übernimmt die operative Planung und Steuerung und vertritt das Netzwerk nach außen. Darüber hinaus treffen sich die Netzwerkpartner zweimal jährlich, um u.a. strategische Ziele zu definieren, gemeinsame Projekte zu planen und Veranstaltungsprogramme zu gestalten.